Die Lüge – Mikita Franko
Als Mikitas Mutter stirbt, adoptiert ihn sein Onkel Slawa. Nun sind Mikita, Slawa und dessen Lebensgefährte Lew eine Familie… eine queere Familie in Russland. Der Junge wächst behütet und liebevoll auf, nur darf er niemandem sagen, dass er mit zwei Vätern lebt. Wenn Besuch kommt, müssen alle Fotos und Hinweise weggeräumt werden. Im Schulaufsatz darf Mikita nichts von seiner Familie erzählen.
Und so leben die drei mit einer Lüge und mit der ständigen Angst. Die angespannte Situation wird für Mikita unerträglich und führt zu Aggression und Gewalt.
Die Lüge ist ein intensiver Roman, eine Geschichte mit viel Liebe und Schmerz. Das ist ganz nah an den Personen erzählt, die Emotionen sind hautnah zu spüren. Sehr beeindruckend mit humorvollen Szenen, aber auch erschütternd. Ein Roman, der die Situation für queere Familien aufzeigt, von der Diskriminierung bis zur Propaganda. Und das ist weit verbreitet… Unfassbar.
Das Hörbuch ist einfühlsam gelesen von Lennart Thomas. Die Szenen und Dialoge haben mich auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt.
Die Lüge
Mikita Franko
Aus dem Russischen übersetzt von Maria Rajer
Hoffmann und Campe
Hörbuch SAGA Egmont
Gelesen von Lennart Thomas