Arno Camenisch

Camenisch

Der letzte Schnee
Der Schatten über dem Dorf
Arno Camenisch

Diese beiden Texte sind eine Essenz. Zwei intensive Geschichten, zwei feine Büchlein – und doch so unterschiedlich. Arno Camenisch ist ein Meister der klugen Worte und der feinen Sprache.

Der letzte Schnee
„Hörst du, wie schön das unter den Schuhen knirscht, sagt der Paul, das ist wie das Lied aus unserer Kindheit.“

In den Bündner Bergen sitzen Paul und Georg an ihrem alten Schlepplift und warten auf den Schnee. Wie die beiden da vor dem Hüttli auf ihrem Bänkli sitzen, das ist sehr schweizerisch und skurril. Wie sie in Zeitlupe ihre Aufgaben erledigen und mit kargen Worten über das Leben philosophieren ist köstlich. Gleichzeitig stimmt der Text nachdenklich mit hintergründigem Blick auf den Klimawandel und den Skitourismus. Klug und raffiniert geschrieben.

Der Schatten über dem Dorf
„Irgendwann würde der Frühling wiederkommen, sagte sein Grossvater immer, das Dorf lag während Monaten im Winter im Schatten, aber die Leute wussten, dass die Zeit kam, dass die Sonne wieder kam.“

Der Erzähler wandert durch das Dorf seiner Kindheit in Graubünden. Er erinnert sich an Menschen und Situationen und wir ahnen, dass eine Tragödie den Ort einst erschüttert hat. Langsam erfahren wir mehr über das Unglück. Ein melancholischer Text mit berührenden Szenen, die ich nicht mehr vergessen kann. Wunderbar.

Arno Camenisch
Die beiden Bücherschätze sind erschienen im Engeler-Verlag.