Das Wanderkind

Das Wanderkind

Das Wanderkind
Aude

Herzensbuch ♥
Eine wundervolle, kleine Geschichte. Zwei Jungen, die man ins Herz schließt.

Hans und Benoît sind Zwillinge, Benoît heißt aber immer nur „der Kleine“. Bereits im Mutterleib wuchs er nicht mehr, lag klein und versteckt hinter seinem großen Bruder. Kaum einer glaubte daran, dass der Kleine überlebt.

Doch die Zwillinge wachsen heran, unterschiedlich groß und unzertrennlich. Hans liebt seinen kleinen Bruder, der immer ein wenig zurückbleibt und dabei so ein gewitztes Kerlchen ist. Und Hans verteidigt den Kleinen. Wehe, jemand ärgert oder hänselt ihn. Diese Geschwisterliebe ist besonders und sehr berührend. Szenen, die wundervoll sind und mich beeindruckt haben.

Claudette Charbonneau alias Aude erzählt sehr klar und dabei so gefühlvoll. So gerne hätte ich diese Geschichte als großen Roman gelesen. Insbesondere im letzten Teil ging alles so schnell. Doch ein langer Roman bleibt ein Wunsch, die Autorin Aude erlag 2012 den Folgen einer Leukämieerkrankung. Aus ihrem Lebenslauf im Anhang erfahren wir, warum sie diese Geschichte geschrieben hat.

In diesem kleinen Roman werden auch bei mir Erinnerungen wach: Es wird von einem Märchen erzählt („A Worm Fuzzy Tale“), das ich als „Die kleinen Leute von Swabedoo“ kenne. Die Swabedoodahs lieben es, sich warme, weiche Pelzchen zu schenken. Wie schön, wenn Geschichten weltweit erzählt werden.

Ein warmes, weiches Pelzchen ist für mich auch „Das Wanderkind“. Ein kleines Herzensbuch und eine große Leseempfehlung!

Das Wanderkind
Claudette Charbonneau alias Aude
aus dem kanadischen Französisch von Ina Böhme
Alfred Kröner Verlag