Am Tag davor
Sorj Chalandon
Ein Roman um Schuld und Verantwortung, erschütternd und sehr bewegend.
Am 27. Dezember 1974 sterben 42 Bergleute bei einer Grubenexplosion in der Zeche Saint-Amé in Liévin. Joseph Flavent ist schwer verletzt und stirbt Tage später im Krankenhaus. Bald wird klar, dass Sparmaßnahmen und Fahrlässigkeit zu dem Unglück geführt haben.
Michel Flavent hat den Tod seines Bruders Joseph nie verwunden, der Schrecken liegt wie ein Schatten auf seinem Leben. 40 Jahre nach dem Unglück schwört er Rache und kehrt zurück in die Stadt seiner Kindheit. Dort findet er den damaligen Steiger Lucien Dravelle – ein alter, gebrechlicher Mann. Und Michel Flavent hat nichts mehr zu verlieren.
Doch dann nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung und wir können kaum fassen, was „am Tag davor“ wirklich geschah. Die Auswirkungen auf ein ganzes Leben sind erschütternd. Jede Szene im Roman bekommt eine völlig neue Bedeutung. Die folgenden Kapitel liest man voller Anspannung und bleibt wahrhaftig stumm zurück.
Es ist schon faszinierend, was Literatur mit uns Lesern anstellen kann…
Der Journalist und Autor Sorj Chalandon gedenkt in seinem Roman den Opfern des Grubenunglücks in Frankreich von 1974. Aus vielen Teilen dieser Tragödie mit politischen und wirtschaftlichen Hintergründen hat er eine fiktive Geschichte um die Brüder Joseph und Michel geschrieben. Ein spannender, großartiger Roman!
Danke an das Literarische Quartett für diese Buchempfehlung!
Am Tag davor
Sorj Chalandon
dtv Verlag
