Tante Martl

Tante Martl


Tante Martl
Ursula März

Eine tolle Frau, die ihr Leben lang nur eine Nebenrolle spielte.
Tante Martl wurde 1925 in der Westpfalz als dritte Tochter geboren. Der Vater wollte unbedingt einen Sohn und lässt beim Standesamt „Martin“ und „männlich“ eintragen. Das wird dann Tage später in „Martina“ geändert, doch dieser Vorfall ist ein lebenslanges Trauma für Martl.

Tante Martl hatte keine eigene Familie und lebte stets im Elternhaus. Während ihre beiden verheirateten Schwestern gerne in den Vordergrund traten, nahm sie sich meist zurück. Martl war pragmatisch und immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde. Ihren Einsatz nahm die Familie als selbstverständlich an, weil Martl doch eh alleine war. Es wurde nicht wahrgenommen, dass sie ein eigenständiges Leben hatte. Doch Tante Martl war für die damalige Zeit emanzipiert. Sie arbeitete als Lehrerin, war sehr belesen, fuhr selber Auto und reiste viel. Dadurch war Martl unabhängig, was für eine Frau in den 50er/60er Jahren außergewöhnlich war.

Die Autorin Ursula März erzählt in diesem Buch über ihre Patentate. Szenen und Dialoge, die sie mit Tante Martl erlebt hat, beschreibt sie ganz wunderbar und humorvoll. Das schafft sie auch durch den Pfälzer Dialekt, den sie in den Zitaten übernimmt – herrlich! Ursula März hat mit diesem Roman eine ganze Frauengeneration in den Mittelpunkt gerückt – vor allem die einmalige Tante Martl.

Tante Martl
Ursula März
Piper Verlag