Aus dem Regal gefischt: Der norwegische Klassiker „Pferde stehlen“ von Per Petterson.
Mit 67 Jahren zieht Trond zurück in seine Heimat Ostnorwegen, in eine bescheidene Hütte umgeben von Natur, Stille und Einsamkeit. Er begegnet Lars. Die beiden kennen sich aus ihrer Kindheit, denn Lars ist der Bruder von Tronds Jugendfreund Jon. In einem Sommer vor 50 Jahren verändert sich das Leben der Jungen auf dramatische Weise. Trond denkt viel an seinen Vater, mit dem er jenen Sommer 1948 in einer Hütte verbrachte und der kurz darauf die Familie für immer verließ.
Pferde stehlen – das konnte Trond mit seinem Freund Jon und seinem Vater. Und plötzlich ändert sich alles. Das Gefühl, getäuscht worden zu sein, wird Trond für immer prägen. 50 Jahre später sind seine Erinnerungen enorm lebendig. Trond hat viele Momente der Kindheit so klar vor Augen, als wären sie eben erst geschehen.
Per Petterson bescheibt in seinem Roman die Kraft der Natur in den norwegischen Wäldern und die Kraft von Freundschaft, Erinnerung und Enttäuschung. Ein Rückblick auf das Leben bringt einige Erkenntnisse und lässt doch viele Fragen offen, auf die man nie eine Antwort erhält. Eine beeindruckendes Buch, das zu meiner Literatur-Reise durch Norwegen in jedem Fall dazu gehört.
Pferde stehlen
Per Petterson
Fischer Taschenbuch – gebundene Ausgabe bei Carl Hanser Verlag