Der weite Weg nach Hause
Rose Tremain
An einem regnerischen Sonntag passt dieser Roman wunderbar: „Der weite Weg nach Hause“ .
Von einem Dorf in Osteuropa wandert Lev mit Anfang vierzig nach London aus. Sein Leben in der Heimat ist zerbrochen: Seine Frau ist gestorben und durch die Schließung des Sägewerks gibt es kaum noch Arbeit. Um der Mutter und der kleinen Tochter Maya ein besseres Leben zu ermöglichen, sucht er in London eine neue Chance. Alleine, mit wenig englischen Sprachkenntnissen und ohne Geld kämpft er sich durch. Mit Hilfe von Lydia findet er Arbeit als Tellerwäscher und eine Unterkunft bei Christy. Die beiden verbindet ein ähnliches Schicksal und so hilft Lev dem schwermütigen Christy durch eine Lebenskrise.
Lev entdeckt seine Leidenschaft fürs Kochen und schmiedet Pläne. Nach einigen Rückschlägen verdient er als Kellner in einem Restaurant und Küchenchef in einem Altenheim genug, um Geld in die Heimat zu schicken. Lev gewinnt neuen Mut, träumt von einem eigenen Restaurant. Doch im Laufe der Zeit fühlen sich seine Familie und sein alter Freund Rudi in der Heimat vergessen. Lev weiß, dass er zurückkehren muss und macht sich auf den Weg nach Hause.
Ein schöner Roman, der märchenhaft klingt, aber gar nicht kitschig ist. „Der weite Weg nach Hause“ erzählt von Freundschaft, Einsamkeit und Sehnsucht, Zuversicht und Mut. Sehr bewegend und humorvoll – einfach schön zu lesen.
Der weite Weg nach Hause
Rose Tremain
Insel Verlag Berlin