Am Seil – Eine Heldengeschichte

Am Seil

Am Seil
Eine Heldengeschichte
Erich Hackl

Die wahre Geschichte eines Helden, der keiner sein möchte.

Reinhold Duschka versteckt während des Zweiten Weltkrieges das Mädchen Lucia und deren Mutter Regina in seiner Werkstatt. Viereinhalb Jahre versorgt der wortkarge Reinhold die beiden und geht damit ein hohes Risiko ein. Ohne seinen Mut und seine bedingungslose Hilfe wären Mutter und Tochter deportiert worden. Dabei gilt Reinhold als Sonderling und Eigenbrötler – so wenig die Leute von dem Versteck wussten, so wenig hätte man ihm diesen Mut zugetraut.

Lucia Heilmann erzählt von den Ereignissen, damit die Heldentat Reinhold Duschkas nicht vergessen wird. Der Autor Erich Hackl hat mit seinen gewohnt nüchternen Worten daraus diese Geschichte geschrieben. Der kurze Roman funktioniert ohne emotionale Beschreibungen, weil wir Leser Bilder vor Augen haben, die uns bewegen und gerührt zurücklassen.

Der Schreibstil Erich Hackls passt zum Helden der Geschichte. Reinhold Duschka wollte nach dem Krieg kein Aufsehen um seine Tat. Für ihn war seine Hilfe einfach selbstverständlich. Heute erinnert eine Gedenktafel an der ehemaligen Werkstatt in Wien an den Retter und sein Versteck.

Das Seil ist für den Bergsteiger Reinhold Duschka überlebenswichtig und zugleich ein Symbol der Verbundenheit von Reinhold, Regina und Lucia. Denn die Zeit der Entbehrungen und der Angst, aber auch das gegenseitige Vertrauen haben die drei geprägt.

Spätestens im Nachwort des Autors wird uns Lesern bewusst, dass mit Lucia Heilmann eine der letzten lebenden Zeitzeugen spricht. Wir tun immer wieder gut daran, diese Berichte in uns aufzunehmen und zu verinnerlichen. Erich Hackl setzt mit diesem Buch ein Zeichen für die Menschlichkeit – wie einst Reinhold Duschka mit seinem Mut ein Zeichen setzte.

Am Seil
Eine Heldengeschichte
Erich Hackl
Diogenes