Die Bagage

Die Bagage

Die Bagage
Monika Helfer

September 1914. Maria lebt mit ihrer Familie außerhalb eines Dorfes im Vorarlberg. Ihr Mann Josef muss in den Krieg ziehen, so bleibt sie mit den vier Kindern alleine zurück. Maria ist sinnlich und schön – von den Männern begehrt und von den Frauen beobachtet. Die Familie nennt man im Dorf nur die „Bagage“.

Dann verliebt sich Maria in einen Deutschen, der genauso schnell wieder verschwindet wie er aufgetaucht ist. Familienvater Josef kommt wenige Male auf Fronturlaub nach Hause. Als Maria schwanger ist, munkeln die Dorfbewohner: das Kind ist von dem Fremden. Und Josef wird dieses Mädchen sein Leben lang ignorieren, kein Wort mit ihm sprechen. Die Kleine heißt Greta und ist die Mutter der Autorin Monika Helfer.

„Die Bagage“ ist die Geschichte einer unangepassten, eigenständigen Frau. Aber was von den Erzählungen und Mythen in der Familie ist wirklich geschehen? Monika Helfer skizziert gekonnt und mit wenigen, starken Details die Lebensgeschichten ihrer Großmutter Maria, der Mutter Greta und die Schicksale deren Geschwister. Ein besonderer Schreibstil, ruhig und doch so eindriglich. Wer wie ich Robert Seethalers „Ein ganzes Leben“ mag, sollte diesen Roman unbedingt lesen!

Das Geheimnisvolle um die schöne Maria findet sich übrigens im Coverbild wieder. Ein Motiv von Gerhard Richter mit der charakteristischen Unschärfe.

Die Bagage
Monika Helfer
Hanser Verlag