Nachsommer
Johan Bagum
Ein Landhaus in den südfinnischen Schären ist das Sommerdomizil einer schwedischen Familie. Hier kommen die zwei ungleichen Brüder Olof und Carl ans Sterbebett der Mutter und treffen sich damit nach vielen Jahren wieder. Olof, der ältere und zurückhaltende – Carl, der selbstbewusste und dominante Bruder.
Carl wurde stets von der Mutter bevorzugt, fiel jedoch in Ungnade und wanderte schließlich mit seiner Frau Karla und den beiden Söhnen in die USA aus. Dort machte er Karriere und brach den Kontakt zur Familie in Schweden. Olof hadert mit sich und seinen verpassten Chancen, blickt zurück auf die Kindheit und sucht Erklärungen. Er erinnert viele Szenen, die ihn nachhaltig geprägt haben.
Beim Zusammentreffen im Sommerhaus ist die ewige Rivalität zwischen den Brüdern spürbar. Alte Konflikte sind sofort wieder da und es wird deutlich, wie unterschiedlich die Brüder das Gewesene und das Heute wahrnehmen.
„Nachsommer“ ist ein bemerkenswertes Kammerspiel. Der Autor führt uns mit Olofs Erinnerungen durch die Familiengeschichte. Im Laufe des Romans fügen sich Ereignisse zusammen, aber es bleiben auch Dinge offen – wie so manches im Leben ungeklärt bleibt.
Der erste Satz des Romans beschreibt das ganze Drama: „Weiß man eigentlich jemals, was vor sich geht?“
Nachsommer
Johan Bagum
mare Verlag