Der Trick
Emanuel Bergmann
Diogenes Verlag
Der „Große Zabbatini“ ist Bühnenzauberer in Berlin um 1939. Als jüdischer Junge ist Mosche Goldenhirsch in Prag aufgewachsen und hat eine traurige Kindheit. Nach dem Tod seiner Mutter läuft der Junge von zu Hause fort und schließt sich einem Wanderzirkus an. Später geht er nach Berlin, wo er mit seinem Bühnenprogramm Erfolge feiert. Als Wahrsager hofieren ihn die deutschen Machthaber und hinterfragen dabei seine Herkunft nicht. Doch eines Tages wird er verraten und nach Auschwitz deportiert.
Und dann lesen wir auf der anderen Seite die Geschichte vom kleinen Max in Los Angeles im Jahr 2007. Er will unbedingt die Scheidung seiner Eltern verhindern. Auf einer alten Langspielplatte seines Vaters entdeckt er die Zaubersprüche des „Großen Zabbatini“. Es gibt einen Liebeszauberspruch, den er zur Versöhnung seiner Eltern einsetzen möchte. Doch ausgerechnet an der wichtigen Stelle hat die Platte einen Kratzer… Er muss herausfinden, ob Zabbatini noch lebt, um von ihm den Liebeszauberspruch zu erfahren. So läuft auch er von zu Hause fort und macht sich auf die Suche. Er findet den Zauberer verarmt in einem Altenheim. Zunächst widerwillig hilft der alte Mann dem kleinen Max – so beginnt eine außergewöhnliche Freundschaft. Erinnerungen werden in Zabbatini wach und er blickt zurück auf sein Leben.
Emanuel Bergmann hat eine zauberhafte Geschichte geschrieben über Hoffnungen und Illusionen, Tragik und Glück. Mit jüdischem Humor und bewegenden Szenen ist der Roman einfach wundervoll. Zum Ende schließt sich der Kreis und die Geschichte nimmt eine rührende Wendung.
„Der Trick“ ist Emanuel Bergmanns erster Roman – und hoffentlich nicht sein letzter. Sehr lesenswert!
Der Trick
Emanuel Bergmann
Diogenes Verlag