Nach einer wahren Geschichte
Delphine de Vigan
Der Roman beschreibt die Freundschaft zweier Frauen: Die Schriftstellerin Delphine lernt die Ghostwriterin L. kennen. Delphine möchte nach ihrem letzten Bestseller ein neues Buch schreiben. L. unterstützt sie und rät ihr, unbedingt eine wahre Geschichte zu erzählen…
Dem Leser wird schnell klar, dass es bei diesem letzten Bestseller um „Das Lächeln meiner Mutter“ geht. Delphine hat großen Erfolg mit diesem Roman. Doch sie zweifelt, ob sie die Lebensgeschichte ihrer Mutter hätte veröffentlichen sollen. Die Autorin gerät in eine Krise, kann kaum noch Lesungen abhalten, scheut Kontakte und die vielen Fragen der Leser und Journalisten. Ihre Freundin L. ist für sie da, übernimmt Aufgaben und wird eine wichtige Stütze. Im Laufe des Romans sorgt sich der Leser um Delphine, denn sie verliert immer mehr die Selbstkontrolle und wird abhängig von L. Seltsame Dinge passieren, und so fragt man sich: gibt es L. überhaupt? Ist sie nur eine Illusion oder die innere Stimme der Autorin?
In diesem Roman geht es um Wahrheit und Fiktion, Schuldgefühle und Zweifel, Freundschaft und Vertrauen. Die Autorin führt den Leser ständig hinters Licht – das macht das Buch ungewöhnlich und sehr spannend. Welcher Teil ist erfunden, welcher ist wahr? Man hofft bis zur letzten Seite, die Täuschungen durchschauen zu können und die wahre Geschichte zu finden.
Übrigens: Der Name „L.“ ist französisch ausgesprochen einfacher zu verstehen: „elle“ = sie. Die Romane „Das Lächeln meiner Mutter“ und „Nach einer wahren Geschichte“ sind berührend und ergreifend. Obwohl die Bücher in engem Zusammenhang stehen, kann man sie unabhängig voneinander lesen.
Nach einer wahren Geschichte
Delphine de Vigan
DuMont Verlag