Ein humorvoller und ergreifender Familienroman über Heimat, Geborgenheit, Fremde und Einsamkeit.
Vera floh mit ihrer Mutter nach dem Krieg aus Ostpreußen. Seit über 60 Jahren wohnt sie nun im Alten Land, auf dem Hof der Familie Eckhoff. Sie ist eine seltsame Person, eine Einzelgängerin, der es auch nicht leicht gemacht wird. Nun „flüchtet“ Veras Nichte aus Hamburg zu ihr aufs Land und die beiden unterschiedlichen Frauen arrangieren und unterstützen sich.
Aber nicht nur Vera ist eigenartig, auch die anderen Dorfbewohner haben ihre Macken. Es ist spannend, wie die Autorin mit den einzelnen Episoden die Perspektive wechselt. Plötzlich hat man Verständnis für die unsympathischen Charaktere.
Witzig ist das Aufeinanderprallen der wortkargen Bauern mit den zugezogenen Aussteigern aus der Großstadt. Die nachdenklichen Seiten des Romans sind die Erzählungen über Flucht, Trauer, Enttäuschung und Vergangenheitsbewältigung.
Ein Buch mit norddeutschem, trockenem Humor, das ein wenig Gefühl für die Mentalität der Landbewohner fordert. Aber nicht nur Nordlichter werden beim Lesen viel lachen und gleichzeitig berührt sein.
Altes Land
Dörte Hansen
Albrecht Knaus Verlag